Vermutlich keinem Patienten ist der Gedanke ans Bohren beimZahnarzt angenehm. Viele habenregelrecht Angst davor. Eineneue Technik ermöglicht eineKariesbehandlung, die ohneBohren und
anästhesierende Spritze auskommt. „Diese neue Behandlungsmethode wurde von Forschern der Charité in Berlin und der Universität Kiel entwickelt,“ so Dr.
Ulrich Schmitt, der die Technik wie folgt erklärt: „Bevor ein Loch entsteht, macht Karies den Zahn porös. Die entstehenden Hohlräume füllen wir mit einem hochflüssigen Kunststoff. Das kann man
sich wie einen großporigen Schwamm vorstellen. Der Zahn saugt sich quasi mit ihm auf und ist nach dem Aushärten mit UV-Licht vollständig abgedichtet. Die Kariesbakterien können sich nicht mehr
vermehren, sie werden quasi ausgehungert. „Insbesondere in Zahnzwischenräumen ist diese minimalinvasive Behandlung ein echter Fortschritt“, so Dr. U. Schmitt. „In diesem schwer zugänglichen und
somit kariesanfälligen Bereich muss ansonsten immer überproportional viel Zahnsubstanz „weggebohrt“ werden, um die Karies zu erreichen und sicher zu entfernen. Mit der neuen Technik, die sich
Kariesinfiltration nennt, wird Zahnsubstanz geschont und die Karies ebenso sicher, aber ohne bohren und Spritze behandelt. Das gilt auch für die Zahnoberflächen: Karies im Frühstadium ist meist
sichtbar durch weiße Flecken, die gerade im Frontzahnbereich die Ästhetik einschränken. Bisher konnte man hier nicht wirklich gut eingreifen. Nur im Notfall wurde hier gebohrt. Die Patienten
mussten meist mit densogenannten „White Spots“ leben. Nach der schmerzfreien neuen Methode sind die weißen Flecken weg und der Zahn vor der fortschreitenden Karies geschützt.
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